ARD Ratgeber Internet
Auftraggeber: Westdeutscher Rundfunk Köln
Auftragsgegenstand: Entwurf einer Studiodekoration
Realisierungszeitraum: Dezember 2010 – August 2011
Das Studio der neuen Rubrik Internet entwickelt das Ratgeber-Design zu einem offenen modernen Raum weiter, der seinen Look aus der Formensprache aktueller mobiler Kommunikationsassistenten ableitet und dessen lichtdurchflutete Atmosphäre den Zuschauer zu spannend informativen Sendungen einlädt.
Die ungewöhnliche Architektur markiert die Schnittstelle zwischen analoger Realwelt und digitaler Weboberfläche. Dies wird durch den Materialmix, im vorderen Anschnittbereich organisch verformte Holz- und weiß hinterleuchteten ebenso geformte Glas-Paneele im restlichen Raum, optisch betont.
Auf der linken Längsseite bildet eine wellenförmige Bodenerhöhung den Unterbau für ein Highboard, welches die Funktion eines Archivschranks zitiert. Aus ihm lassen sich mehrere, über die gesamte Raumtiefe hintereinander angeordnete 16:9 Rahmen horizontal in den Studioraum fahren. Diese bilden durch ihre unterschiedlichen Abstände zur Kamera verschieden große Bildträgerflächen. Die erste davon, unmittelbar hinter dem Tischpodest, ist als berührbare Fläche (grüne Tafel als Touchscreen-Fake) ausgebildet und so von den beiden im Studio agierenden Personen in die Inszenierung einzubeziehen.
Die Oberfläche des im Studiovordergrund angeordneten Tisches bildet ein 40“-Touchscreen, der der Moderatorin und dem Experten die Möglichkeit bietet, auf seiner großen Bildschirmfläche z.B. Browseransichten frei zu bewegen und sich so gegenseitig spielerisch die „Bälle“ zu zuwerfen.
Die Glaspaneele der rechten Seitenwand des Sets lassen sich ebenso in ihren Oberflächen mit Bildinformationen belegen und geben so dem Raum eine erhöhte „Informationsdichte“. Ein horizontal davor angeordneter verschiebbarer Rahmen bildet für besondere Anwendungen wie z.B. Themenvorschau zu Beginn der Sendung oder Detailansichten von Suchfunktionen eine zusätzliche Bildfläche in überbreitem Format.
Der Studioinnenraum in Form einer asymmetrisch geschwungenen Lichtröhre mit gerasterter Struktur löst sich nach hinten durch transparenter werdende Oberflächen immer mehr auf und öffnet sich dort in die Weiten des Netzes. Hier bleibt Raum für unterschiedliche Grafikbespielungen.